Dragon Lady

Der Ausdruck Dragon Lady (englisch für „Drachen-Dame“) bezeichnet ein vor allem in den USA verbreitetes kulturelles Stereotyp, das bestimmte ostasiatische Frauen, besonders Chinesinnen, als verführerisch und begehrenswert, aber auch nicht vertrauenswürdig charakterisiert.[1]

Eine Besonderheit des Stereotyps der Dragon Lady, die es von dem der Femme fatale bzw. des Vamps unterscheidet, besteht darin, dass es heute mit dem Vorurteil zusammenfällt, fernöstliche Frauen seien – im Gegensatz zu westlichen Frauen – passiv, anschmiegsam und gehorsam (siehe auch: China Doll). Das männliche Opfer wird somit umso drastischer und mit stärkeren traumatischen Folgen getäuscht.

In Deutschland ist dieses Stereotyp u. a. aus Filmen wie James Bond 007 – Man lebt nur zweimal und Der Morgen stirbt nie bekannt. Eine erhebliche Verbreitung fand es in US-amerikanischen Kinofilmen jedoch schon seit den 1920er Jahren, besonders in den Filmen mit Anna May Wong, die 1931 in dem Film „Daughter of a Dragon“ als Tochter des Superkriminellen Fu Manchu eine typische Dragon Lady spielte. Im Action-Genre (z. B. Kill Bill oder in der Comic-Verfilmung Sin City) besteht das Stereotyp bis in die Gegenwart fort. In modernen Filmen greift die Dragon Lady – was bis dahin den männlichen Figuren vorbehalten war – auch zu den Techniken fernöstlicher Kampfkunst.

In den meisten Fällen stirbt die Dragon Lady im Laufe der Filmhandlung.

  1. Brian D. Behnken, Gregory D. Smithers: Racism in American Popular Media. From Aunt Jemima to the Frito Bandido. Praeger, Santa Barbara, Denver, Oxford 2015, ISBN 978-1-4408-2976-5, S. 64 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). ; Sterotypes: Dragon Lady or Docile. In: Mary Yu Danico, Anthony C. Ocampo (Hrsg.): Asian American Society. An Encyclopedia. Band 1. Sage, Los Angeles u. a. 2014, ISBN 978-1-4522-8190-2, S. 860 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy